Technische Universität Bergakademie Freiberg
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Technische Universität Bergakademie Freiberg Freiberg University of Mining and Technology | ||
Rektor | Georg Unland | |
Kanzlerin | Gerlinde Dietze(geschäftsführend) | |
Art | öffentlich | |
religiöse Zugehörigkeit | keine | |
gegründet | 1765 | |
Ort | Freiberg (Sachsen) , Sachsen | |
Studenten | 4.449 (2004/2005) | |
Beschäftige | 845 (2004) | |
Fachbereiche | 6 + 1 | |
Studiengänge | 27 (Stand Wintersemester 2005/06) | |
Adresse der Hochschule: | Akademiestrasse 6 09599 Freiberg |
Die Technische Universität Bergakademie Freiberg (Abk.: TUBAF) ist eine sächsische Universität in der zentralsächsischen Großen Kreisstadt Freiberg. Sie ist nach dem IHI Zittau die kleinste, staatliche universitäre Einrichtung in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis |
Historie
Die Bergakademie Freiberg wurde 1765 , in der Zeit der Aufklärung , durch Prinz Xaver nach den Plänen von Friedrich Wilhelm von Oppel , Carl Wilhelm Benno von Heynitz und Friedrich Anton von Heynitz als Ausbildungsstätte für Bergleute gegründet und ist damit nach Potosi ( Bolivien , 1557–1786), Banská Štiavnica (1762–1919) und Prag (1762–1772) die viertälteste montanwissenschaftliche , dass heißt auf den Bergbau bezogene Bildungseinrichtung der Welt. Begründet lag dies darin, das Sachsen nach der Niederlage im Siebenjährigen Krieg den Bergbau forcieren musste, um Reparationen zu begleichen.
Meist werden mit der TU Bergakademie daher die Geowissenschaften verbunden, in denen sie Weltruf besitzt und eine der größten Gesteins- und Mineraliensammlung vorweisen kann. Entwicklungsarbeit wurde aber auch auf anderen Gebieten geleistet. So wurden zwei chemische Elemente von Freiberger Wissenschaftlern entdeckt: das Indium ( 1863 von Ferdinand Reich und Theodor Richter) und das Germanium ( 1886 von Clemens Winkler).
Die Bergakademie Freiberg wurde 1899 mit einer Technischen Hochschule gleichgestellt, erhielt 1905 Promotionsrecht für den Grad eines Dr.-Ing. und 1939 für den eines Dr. rer. nat. Sie hat seit 1940 eine Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen und seit 1955 eine ingenieurökonomische und mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät. Im Jahre 1955 wurde die Arbeiter- und Bauernfakultät 'Wilhelm Pieck' eingerichtet. Im Bereich Verfahrenstechnik (Braunkohlenvergasung) wurden die Professoren Erich Rammler und Georg Bilkenroth für ihre Arbeiten zum Braunkohlen-Hochtemperatur-Koks 1951 mit dem Nationalpreis 1. Klasse der DDR geehrt.
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde die bauliche wie rechtliche Infrastruktur der Bergakademie zu großen Teilen neu gestaltet. In neuester Zeit entwickelt die TU Bergakademie Freiberg auch Kompetenzen im Bereich der Halbleiterforschung , was dazu führte, dass sich Unternehmen der Halbleiterindustrie ( Wacker Siltronic , Deutsche Solar – eine Tochter der SolarWorld AG ) in Freiberg ansiedelten. Neben Geo- und Werkstoffwissenschaften entwickelt die TUBAF immer größeres Ansehen im Bereich der Umweltwissenschaften. Freiberg ethabliert sich als "Universität der geschlossenen Stoffkreisläufe" in der weltweiten Forschungslandschaft als moderne, ökologische Hochschule.
Organisation
Es gibt insgesamt sechs Fakultäten :
- Fakultät für Mathematik und Informatik (Fakultät 1)
- Fakultät für Chemie und Physik (Fakultät 2)
- Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau (Fakultät 3)
- Fakultät für Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik (Fakultät 4)
- Fakultät für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Fakultät 5)
- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (Fakultät 6)
Im Herbst 1996 wurde zusätzlich ein „Interdisziplinäres Ökologisches Zentrum (IÖZ)“ eingerichtet.
Im Wintersemester 2005 / 2006 sind insgesamt 4700 Studierende an der TUBAF eingeschrieben, davon 40 % weibliche Studierende und 8 % ausländische Studierende. Es werden insgesamt 30 verschiedene Studiengänge angeboten, wobei diese im Zuge des Bologna-Prozesses derzeit mehrheitlich von Diplomstudiengängen in Bachelor - und Masterstudiengänge umgewandelt werden. Gekennzeichnet ist die TUBAF weiterhin durch eine hohe Praxisorientierung und zahlreichen Kooperationen mit der Privatwirtschaft, was unter anderem einen, bezogen auf die Studentenzahlen, hohen Drittmittelumfang von rund 20 Millionen Euro im Jahr 2004 nach sich zog.
Die TU Bergakademie Freiberg ist Mitinitiator des 1993 gegründeten universitären Internationalen Hochschulinstituts Zittau (IHI).
Einrichtungen
Eine Besonderheit ist das von der TU betriebene Lehr- und Besuchsbergwerk " Reiche Zeche und Alte Elisabeth ", in dem unter anderem die Jahrhunderte dauernde Bergbaugeschichte Freibergs dargestellt wird, gleichzeitig aber auch wissenschaftliche Bildung und Forschung stattfindet. Ebenfalls von der Bergakademie wird das seismologische Oberservatorium Berggießhübel verwaltet.
Der größte Teil des Geländes der TU Bergakademie befindet sich auf dem Campus im Norden Freibergs. Daneben existieren Liegenschaften in der ganzen Stadt und Umgebung, so z.B. an der Lessingstrasse (Wirtschaftswissenschaften, Sprachzentrum) oder in der Alten Mensa auf der Peterstrasse.
Internationale Kooperation
Die TU Bergakademie Freiberg pflegt derzeit 42 weltweite Kontakte zu Universitäten und Hochschulen. Hier eine Auswahl von bekannten Montanuniversitäten und Bergakademien :
- RWTH Aachen
- Technische Universität Clausthal
- Colorado School of Mines (USA)
- Berg- und Hüttenakademie Krakau "Stanislaw Staszic" (Polen)
- Montanuniversität Leoben (Österreich)
- Staatliche Bergbauuniversität Moskau (Russland)
- Russland / Staatliches Bergbauinstitut (TU) St. Petersburg (Russland)
- South Dakota School of Mines and Technology, Rapid City, South Dakota (USA)
- Technische Universität Bergakademie VŠB Ostrava (Tschechien)
- St.Ivan-Rilski-Universität für Bergbau und Geologie, Sofia (Bulgarien)
- China University of Geosciences Wuhan
Berühmte Lehrer und Studenten
- Johann Friedrich August Breithaupt Studium 1811-1813 Professur 1826-1866
- Carl Bernhard von Cotta Studium 1827-1831 Professur ab 1842
- Georg Philipp Friedrich von Hardenberg (Novalis) Studium 1797–1801
- Alexander von Humboldt Studium 1790–1792
- Wilhelm August Lampadius Professur 1794–1842
- Michail Lomonossow Studium 1739-1740
- Carl Emanuel Löscher Studium 1775-1777
- Fürchtegott Leberecht von Nordenflycht Studium 1778–1780
- Ferdinand Reich Studium 1816–1819 Professur 1824–1866
- Theodor Richter Studium 1843–1847 Professur 1856–1896
- Reinhard Schmidt Professur 2001-
- Julius Ludwig Weisbach Studium 1822-1826 Professur 1836-1871
- Abraham Gottlob Werner Studium 1769–1771 Professur 1775–1817
- Clemens Alexander Winkler Studium 1857–1859 Professur 1873–1902
Literatur
- Wagenbreth, Otfried (1994): Die Technische Universität Bergakademie Freiberg und ihre Geschichte. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Stuttgart
- Hoffmann, W. (1959): Bergakademie Freiberg – Freiberg und sein Bergbau. Die sächsische Bergakademie Freiberg. Frankfurt am Main.
- Wächtler, Eberhard und Friedrich Radzei (1965): Tradition und Zukunft. Bergakademie Freiberg 1765–1965. Freiberg.
- Bergakademie Freiberg – Festschrift zu ihrer Zweihundertjahrfeier 13. Nov. 1965., 2 Bde., Leipzig.
- Habashi, F. (1997, 1998, 1999): The first schools of mines and their role in developing the mineral and metal industries – Part 1 – 4. Bull. Can. Inst. Min. & Met., 90 (1015): 103–114; 91 (1016): 96–102; 91 (1017): 96–106; 92 (1032): 76–78; Montreal.
Weblinks
- Internetpräsenz der TU Bergakademie Freiberg
- Webseite des Internationalen Universitätszentrums 'Alexander von Humboldt' an der TUBAF
Koordinaten:
50° 55' 5" N, 13° 20' 27" O
Kategorien : Universität in Deutschland | Bergbau | Freiberg
Informationen aus der Umgebung
Hotels in der Umgebung
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Silberhof | 09599 | Freiberg | @ | 03731 / 26 88 0 | ||
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Landhaus Striegistal | 09603 | Bräunsdorf | @ | 037321 / 881-0 | ||
Zur Grünen Linde | 09603 | Großschirma | @ | 037328 / 7848 | ||
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Wikipedia
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