Gemeinden der Schweiz
Die Gemeinden der Schweiz sind seit dem Mittelalter historisch gewachsene Gebilde unterschiedlicher Fläche und Bevölkerungszahl. Dieser Artikel befasst sich hauptsächlich mit den sogenannten Politischen Gemeinden . Für weitere Gemeindearten siehe den Artikel Gemeinde .
Inhaltsverzeichnis |
Autonomie
Die Gemeindeautonomie umfasst alle Bereiche, die durch Bund und Kantone nicht abschliessend geregelt sind. Die Selbstständigkeit ist vielen Gemeinden sehr wichtig.
Deshalb existieren auch noch 2'740 politische Gemeinden (Stand Januar 2006; 18 Gemeinden verschwinden aus Anzahl Leerwohnungszählung BfS von Juni 2005).
Ausserdem gibt es viele weitere als "Gemeinden" bezeichnete Körperschaften, die über kein Territorium verfügen, jedoch einen bestimmten öffentlichen Zweck erfüllen (z.B. Betreiben einer Wasserversorgung, einer Schulorganisation, etc.). Dazu zählen insbesondere Schulgemeinden , aber auch Zivilgemeinden und Ortsgemeinden .
Gemeindefusionen
Trotzdem sehen sich viele kleinere Gemeinden gezwungen, Fusionsprojekte mit ihren Nachbarn ins Auge zu fassen. Gründe dafür sind: funktionelles Zusammenwachsen der Siedlungsgebiete, Komplexität der Aufgaben/Überforderung der Behörden von Kleingemeinden, Nachwuchsmangel für Gemeindebehörden, mangelndes politisches Gewicht im Kanton, aus Sicht einiger Experten auch die suboptimale Grösse (Anzahl Einwohner) per se.
Grosszügige Subventionen seitens von Kantonsregierungen, ja eigentliche Fusionsprojekte (wie in Freiburg/Fribourg und Ticino/Tessin ) sind ein zusätzlicher Anstoss für Gemeindefusionen. siehe: Gemeindefusionen in der Schweiz
Entwicklung
Durch die Gemeindefusionen nimmt die Anzahl politischer Gemeinden in der Schweiz ständig weiter ab (Zahlen per 1. Januar):
2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | 1999 | 1998 | 1997 | 1996 | 1995 | 1994 | 1993 | 1992 | 1991 | 1990 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2740 | 2758 | 2815 | 2842 | 2865 | 2880 | 2896 | 2899 | 2903 | 2915 | 2929 | 2940 | 2975 | 3013 | 3015 | 3017 | 3018 |
Anzahl der Gemeinden der Kantone
Kanton | Anzahl Gemeinden |
---|---|
Kanton Aargau | 229 |
Kanton Appenzell Innerrhoden | 6 |
Kanton Appenzell Ausserrhoden | 20 |
Kanton Bern | 398 |
Kanton Basel-Landschaft | 86 |
Kanton Basel-Stadt | 3 |
Kanton Freiburg | 168 |
Kanton Genf | 45 |
Kanton Glarus | 27 |
Kanton GraubĂĽnden | 207 |
Kanton Jura | 83 |
Kanton Luzern | 97 |
Kanton Neuenburg | 62 |
Kanton Nidwalden | 11 |
Kanton Obwalden | 7 |
Kanton St. Gallen | 89 |
Kanton Schaffhausen | 32 |
Kanton Solothurn | 125 |
Kanton Schwyz | 30 |
Kanton Thurgau | 80 |
Kanton Tessin | 198 |
Kanton Uri | 20 |
Kanton Waadt | 381 |
Kanton Wallis | 153 |
Kanton Zug | 11 |
Kanton ZĂĽrich | 171 |
Grössenklassen
Die grössten Gemeinden sind die Städte Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne. Mit einer Bevölkerung von mehr als 100'000 Personen gelten sie als Grossstädte. Winterthur, St. Gallen und Luzern haben mehr als 50'000 Einwohner.
Weitere 113 Gemeinden weisen mehr als 10'000 Einwohner auf und gelten damit statistisch als Stadt. Manche bezeichnen sich aber weiterhin als "Gemeinde" (Bsp.: Stäfa im Kanton Zürich). Hingegen gibt es auch Städtchen mit altem Stadtrecht aber weit unter 10'000 Einwohnern, die stolz sind, sich "Stadt" nennen zu dürfen. (Beispiele: Eglisau, Kaiserstuhl, Bischofszell, Sempach oder Fürstenau). Siehe auch Liste der Städte in der Schweiz .
Dass die Schweiz auch kleinste Gemeinden aufweist, zeigen verschiedene Parameter:
- der Median beträgt 960 Einwohner (Zahlen Ende 2004 nach BfS ESPOP) (d.h. man sortiert alle Gemeinden der Grösse nach. 50% liegen über, die andere Hälfte unter diesem Wert),
- der Durchschnitt hingegen 2'672 Einwohner (Zahlen Ende 2004 nach BfS ESPOP) (d.h. rein rechnerische Grösse: Gesamte Einwohnerzahl aller Gemeinden geteilt durch die Anzahl Gemeinden)
50% der Gemeinden weisen also eine Bevölkerungszahl unter 960 Personen auf. Es verwundert daher nicht, wenn man 120 Gemeinden (4.3%) mit 100 Einwohnern und darunter zählte (kleinste Gemeinde war Ende 2004 Corippo mit 17 Einwohnern).
Grössenklassen können auch nach der Gemeindefläche gebildet werden. Die grösste Gemeinde der Schweiz ist Bagnes im Kanton Wallis mit 282,55 km² , die kleinsten sind mit je 0.32 km² die Gemeinden Rivaz im Kanton Waadt und Kaiserstuhl im Kanton Aargau. Zwischen der Meereshöhe und der Fläche gibt es einen klaren Zusammenhang - je höher gelegen desto grösser werden die Gemeindeflächen. Am meisten kleine Gemeinden gibt es im Südtessin .
Übersicht der grössten und kleinsten Gemeinden der Schweiz
Zahlen am 31.12.2004 gemäss ESPOP, der Nachführung der Bevölkerungszahlen der Eidgenössischen Volkszählung 2000 durch das Bundesamt für Statistik.
Grösste Gemeinden:
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Kleinste Gemeinden:
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Alphabetische Liste der Schweizer Gemeinden
(nach Bundesamt für Statistik, mit Mutationen bis 29. Januar 2006, gemäss Nachträgen zum Amtlichen Gemeindeverzeichnis der Schweiz )
A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z
Gemeinden nach Kantonen
AG - AI - AR - BE - BL - BS - FR - GE - GL - GR - JU - LU - NE - NW - OW - SG - SH - SO - SZ - TG - TI - UR - VD - VS - ZG - ZH
Siehe auch
- Liste der Städte in der Schweiz
- Liste deutscher Bezeichnungen Schweizer Orte
- Liste französischer Bezeichnungen von deutschsprachigen Schweizer Orten
- Liste der Kantone der Schweiz (mit AbkĂĽrzungen)
- Liste der Bezirke und Distrikte der Schweiz
- Gemeindenummer
- Amtliches Gemeindeverzeichnis der Schweiz
- Aufgehobene politische Gemeinden der Schweiz
- Namensänderungen politischer Gemeinden der Schweiz
- Gemeindefusionen in der Schweiz
Weblinks
Kategorien : Ort in der Schweiz | Politik (Schweiz) | Schweizer Gemeinde | Liste (Städte)
Wikipedia
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